Den beiden Stücken liegen Texte aus dem von Hans Magnus Enzensberger herausgegebenen Band „Allerlei-rauh“, einer Sammlung von Kinderversen, zugrunde. Da diese Texte als echte Volkspoesie auf mündliche Überlieferung zurückgehen und daher bereits in unterschiedlichen Versionen existieren (die „Käferhochzeit“ gibt es etwa auch in einer Fassung von Heinrich Heine), durfte sich der Komponist zu seinem Zweck einige Eingriffe und Erweiterungen erlauben, um die Möglichkeiten der musikalischen Formung und die damit einhergehende Pointierung zu intensivieren.
Die Tonsprache der Stücke entspricht dem volkstümlichen Anliegen der Texte: ihr in allen Nuancen zwischen Derbheit, Naivität, Spott und Ironie changierender Humor wird in kräftige Diatonik umgesetzt und mit farbigen Dissonanzen angereichert, welche entstehen, wenn mehrere benachbarte Leiterstufen gleichzeitig erklingen oder sich die Einzelstimmen in diesem Tonraum frei nebeneinander bewegen. Das Verhältnis von Textinhalt und Musik ist entsprechend breit angelegt: von der bündigen Schilderung einer momentanen Stimmung oder einer Wendung reicht es bis zu plakativen musikalischen Anspielungen auf den Textinhalt wie der Parodie einer geistlichen Komposition des 16. Jahrhunderts in „Petrus und Pilatus“ oder der (in der Musikgeschichte bereits sehr strapazierten) „Dies irae“- Melodie am Schluss der “Käferhochzeit“, welche hier auf das Ableben zweier Insekten gesungen wird.