Die Lykischen Bauern

Musiktheater für einen Darsteller, Violine, Viola, Violoncello, Schlagzeug und Zuspielung (1991)

Text aus den "Metamorphoses" von Publius Ovidius Naso


Dem Werk liegt der antike Mythos von der Göttin Latona zugrunde, wie ihn Ovid in den "Metamorphosen" erzählt: die Lykischen Bauern verwehren der Göttin, ihre dürstenden Kinder aus einem Teich trinken zu lassen und werden zur Strafe in Frösche verwandelt. Der Stoff vertritt mit vollem Gewicht abendländischen Kunstanspruch, denn er gehört mindestens seit der Renaissance zum Inventar der höfischen Kultur und damit zum Kanon der gebildeten Oberschicht und später des Bildungsbürgertums.

Auch in Braunschweig ist die Geschichte insofern beziehungsvoll angesiedelt: Herzog Anton Ulrich veranlasste im Garten des Lustschlosses zu Salzdahlum die Anlage eines Latona-Brunnens (Verwandtes Motiv:"Das Bärchen von Versailles") nach dem Vorbild, das er selbst im Park von Versailles kennengelernt hatte.

Musik und Szene von "Die Lykischen Bauern" sind miteinander komponiert worden, um einen besonderen Grad der Durchdringung zu erreichen.