. . . die traditionelle Rondoform erfüllen. Eine insgesamt ebenso traditionelle harmonische Haltung weicht nirgends dem Klischee oder sogar der personalstilistischen Anspielung
aus, etwa zu Brahms und Bartók. Insgesamt zeigt sich ein unbefangener Umgang mit Tonalität und traditionellen Gestaltungselementen. Dies
entspricht vielleicht der Unbefangenheit, mit der gegenwärtige Malerei das Prinzip der Gegenständlichkeit wiederaufgenommen hat: Figuren mit dicken Waden etwa stehen in einem Hintergrund von Grün
und Braun. Alte Maltechniken und altmeisterliche Exaktheit der Darstellung sind wieder zu finden: doch in dieser Malerei wie im Rondo favori erscheinen Übernahme und Wiederkehr geheimnisvoll
gebrochen, es offenbart sich bei aller äußerlichen Entsprechungen zu längst und oft Dagewesenem innerliche Distanz und skeptische Ironie gegenüber dem Dargestellten. Die so mit Traditionellem
spielenden dennoch zeitgenössischen neuen Werke wirken deshalb wie ein aus der Tiefe der Vergangenheit aufscheinender, rätselhafter, sinnender Kommentar unserer Gegenwart.